Eine Architektur des richtigen Maßes muss Essenz und Transformation gleichermaßen bedenken.


“Die akkumulative und die asketische Ausrichtung – das Streben nach Mehr und die Suche nach dem richtigen Maß – sind die zentralen Triebkräfte eines Lebenswegs. Schon die antike Heldenreise erzählt von dieser Differenz; und dieses Erzählmuster setzt sich fort bis in die Mainstream-Drehbuchtheorie von heute. In jedem Hollywoodfilm geht es um die Unterscheidung von Wollen und Brauchen. (...) Die Heldenreise ist ein Modell für Erfahrung: Sie beschreibt den Weg als einen Aushandlungsprozess zwischen „Want“ und „Need“. Im Laufe dessen erkennt der Held, dass das, was er will, nicht das ist, was er wirklich braucht. Ihm wird klar, was ihn eigentlich bewegt. Der Weg ist also nicht das Ziel, sondern dessen Korrektur. Im Idealfall führt er nicht zum Ziel, sondern zum Grund – dem Warum der Reise.” John von Düffel


︎︎︎Sommerschule der Ruhrmoderne, Wulfener Markt Foto: Jan Kampshoff

Aufbruch ins Bestehende.


“Was wäre, wenn wir akzeptierten, dass die Welt längst gebaut ist? Alles schon da ist – ausreichend Gebautes und differenzierte Raumangebote in Form von verarbeitetem Material, gebundener Energie und gelebter Kulturgeschichte. Und wir lediglich lernen müssten, mit dieser Ressource seriös und zugleich kreativ umzugehen? Eine reduktive Strategie. Eine Strategie der Transformation.” Katja Fischer & Jan Kampshoff


︎︎︎ Adlerhalle im Dragoner Areal, Foto: Jan Kampshoff

Alt ist das neue Neu.


“Architektur muss vielmehr als bislang als ein offenes System mit einem Sortiment immer wieder neu arrangierbarer Elemente verstanden werden, denn als eine zu einem unveränderlichen Werk komponierte Einheit, deren nachträgliche Veränderung prinzipiell des Qualitätsverlusts verdächtig ist. Es geht nicht mehr darum zu fragen, was man haben will, sondern darum, was man mit dem machen kann, was es gibt. Mit kleinen Eingriffen. Mit präzisen Interventionen. Mit originellen Ideen. Gefragt ist echte Kreativität.”  Christian Holl


︎︎︎Spreepark Berlin, Foto: Jan Kampshoff